Kühl- und Gefriergeräte müssen ständig in Betrieb sein, verbrauchen somit jedoch auch ununterbrochen Strom und verursachen hohe Stromkosten. Mit den folgenden 13 Tipps aber können Sie den Stromverbrauch deutlich senken und viel Strom sparen beim Kühlschrank.
Auf Kühlschränke und Gefriergeräte entfällt ein Anteil von etwa 19% am gesamten Stromverbrauch Schweizer Haushalte, womit sie die grössten Kostenverursacher darstellen. Hier gibt es also enormes Sparpotenzial. Die folgenden 13 Tipps zum Strom sparen beim Kühlschrank helfen Ihnen dabei, einiges davon auszuschöpfen und Ihre Stromkosten zu reduzieren.
Strom sparen beim Kühlschrank durch Neuanschaffung
Die beste Basis zum Stromsparen wird natürlich mit dem Gerät selbst geschaffen. Um also von vornherein die Grundlagen für einen niedrigen Stromverbrauch zu legen, können Sie sich beim Kauf eines neuen Kühlschranks an den ersten 5 Stromspartipps orientieren.
1. Kühlschrank ohne/mit Gefrierfach
Kühlschränke ohne Gefrierfach sind deutlich sparsamer als solche mit integriertem Gefrierfach, Kühl-Gefrier-Kombinationen oder zwei separate Geräte zum Kühlen und Gefrieren. Gar keine Gefriermöglichkeit zu haben ist jedoch für den normalen Haushalt auch eher realitätsfern. Ein Kühlschrank ohne Gefrierfach eignet sich daher i.d.R. nur dann, wenn ein zusätzliches Gefriergerät bereits vorhanden ist. Ein Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach dagegen ist v.a. für kleinere Haushalte von Vorteil gegenüber einer Kombination oder zweier separater Geräte, wenn nur wenig Gefriergut anfällt und grössere Geräte gar nicht voll ausgenutzt würden, da ungenutzter Stauraum noch weit mehr Stromkosten verursacht (siehe Tipps Nr. 3 und 11). Für grössere Haushalte, die auch mehr Kühl- und Gefriergut lagern, erweisen sich eine Kühl-Gefrier-Kombination oder je ein separates Kühl- und Gefriergerät meist als beste Lösungen zum Strom sparen beim Kühlschrank.
2. Energieeffizienzklasse
Durch eine höhere Energieeffizienz lassen sich der Stromverbrauch und damit die Stromkosten vom Kühlschrank deutlich senken. Je höher die Effizienzklasse des Kühlschranks, desto stromsparender ist er. Auskunft über die Energieeffizienzklasse, welche bei Kühlschränken derzeit bis zu A+++ reicht, gibt das EU-Energielabel. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass sich die Energieeffizienzklasse nur zum Vergleich von Geräten derselben Grösse eignet. Möchte man unterschiedlich grosse Kühlschränke vergleichen, sollte zusätzlich ein Blick auf den Jahresstromverbrauch geworfen werden, denn ein kleinerer Kühlschrank einer niedrigeren Effizienzklasse kann u.U. absolut weniger verbrauchen als ein grösseres Gerät mit höherer Energieeffizienz. Daraus ergibt sich auch der nächste Tipp zum Strom sparen beim Kühlschrank.
3. Grösse/Nutzinhalt
Wie o.g. sollte bei der Anschaffung eines neuen Kühlgeräts nicht nur allein die Energieklasse entscheidend sein, sondern auch der Nutzinhalt. Weil grössere Kühlschränke mehr Strom verbrauchen, lässt sich ggf. durch die Wahl eines kleineren Modells einiges an Strom sparen, selbst wenn es eine schlechtere Effizienz besitzt. Und wenn der kleinere Kühlschrank sogar genauso effizient oder gar noch effizienter ist als ein grösseres Vergleichsmodell, fällt die Ersparnis natürlich noch umso höher aus. Aus diesem Grund sollte die Grösse bzw. der Nutzinhalt möglichst genau dem Bedarf an Stauraum entsprechen und eher knapp kalkuliert werden, denn ungenutzer Platz verursacht nur unnötigen Stromverbrauch. Pro im Haushalt lebender Person wird empfohlen, einen Nutzinhalt von etwa 50 Litern einzuplanen.
4. Umluftkühlung
Zum Strom sparen beim Kühlschrank ist es sinnvoll, ein Modell mit dynamischer Umluftkühlung zu kaufen. Bei dieser Art der Kühlung sorgt ein Ventilator für eine ständige Zirkulation und gleichmässige Verteilung der Luft, wodurch neu eingelagerte Lebensmittel schneller heruntergekühlt werden. Das reduziert den Stromverbrauch und verlängert zudem die Frische. Die dynamische Umluftkühllung ist also sowohl zum Stromsparen als auch gleichzeitig für die Lebensmittellagerung von Vorteil.
5. Low Frost / No Frost
Entscheidet man sich beim Kauf eines neuen Geräts für einen Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach oder für eine Kühl-Gefrier-Kombination, sollte es sich um ein Modell mit Low Frost oder besser noch No Frost handeln. Durch die Low Frost Technik wird die Eisbildung im Gefrierfach verringert, sodass seltener abgetaut werden muss. Entsprechend bleibt die Energieeffizienz länger auf hohem Niveau und der Stromverbrauch länger niedrig. Die No Frost Technik verhindert die Bereifung von Gefrierraum und Gefriergut sogar nahezu vollständig, zudem erfolgt das Abtauen ganz automatisch. So gibt es auch keine Energieverluste durch Vereisung und manuelle Abtauvorgänge mehr, die Effizienz bleibt konstant hoch und der Stromverbrauch konstant niedrig.
Strom sparen beim vorhandenen Kühlschrank
Nach der Neuanschaffung lässt sich der Stromverbrauch weiter massgeblich beeinflussen, ebenso wie beim alten Kühlschrank, auch ohne diesen durch ein neues Gerät ausztauschen zu müssen. Mit den folgenden 8 Tipps zum Strom sparen beim Kühlschrank erfahren Sie, wie es geht.
6. Standort
Für die Wahl des optimalen Aufstellungorts des Kühlschranks gilt, dass er möglichst weit weg von Wärmequellen platziert werden sollte, also nicht direkt neben Herd, Geschirrspüler, Waschmaschine oder Heizung. Auch sollte er keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, bestenfalls also nicht neben oder gegenüber dem Küchenfenster stehen. Denn umso wärmer die Umgebung, desto mehr muss der Kühlschrank arbeiten, um die Kühltemperatur zu erreichen und aufrecht zu erhalten, und desto mehr Strom verbraucht er. Vor allem, wenn man eine neue Küche plant oder eine neue Wohnung bezieht, kann dieser Tipp zum Strom sparen beim Kühlschrank gut beachtet werden. Bei einer bereits eingerichteten Küche dagegen ist der Standort im Nachhinein oft nur noch begrenzt veränderbar, da die Küche i.d.R. nicht einfach umgeplant werden kann. Sofern möglich, sollte aber auch hier geschaut werden, ob sich der neue oder auch alte Kühlschrank nicht doch noch etwas besser positionieren lässt.
7. Türdichtungen regelmäßig überprüfen
Seine höchstmögliche Effizienz erreicht der Kühlschrank selbstverständlich nur dann, wenn er intakt ist. Das gilt vor allem für saubere und heile Türdichtungen, denn durch grobe Verschutzungen oder gar marode Dichtungsgummis könnte es passieren, dass der Kühlschrank nicht mehr richtig schliesst. Dann entweicht Kälte und der Kühlschrank muss die Luft ständig wieder nachkühlen. Das treibt den Stromverbrauch immens in die Höhe. Besonders alte und poröse Türdichtungen sind auf Dauer problematisch. Um Schmutz und Verschleiss vorzubeugen, sollten die Türgummis des Kühlschranks also regelmässig gereinigt, gepflegt und kontrolliert sowie bei Bedarf ausgetauscht werden.
8. Kühlschlange und Lüftungsgitter entstauben
Für die einwandfreie Funktionsweise des Kühlschranks und damit auch die Erhaltung der Effizienz sind weiterhin die Abgabe von Abwärme und die Zirkulation von Zu- und Abluft von Bedeutung, welche über die Kühlschlange an der Rückseite des Kühlschranks sowie über die Lüftungsöffnungen stattfinden. Sind diese jedoch durch Staub und/oder auf den Lüftungsgittern abgestellte Dinge “verstopft”, kann die Wärme nicht mehr optimal von der Kühlschlange an die Umgebung abgegeben werden und die Luft durch die Öffnungen nicht mehr gut hindurchströmen. Das erhöht den Stromverbrauch. Aus diesem Grund sollte der Kühlschrank öfter mal ein Stück hervorgerückt und von Dreck und Staub befreit werden. Neben dem Stromverbrauch steigt ausserdem die Brandgefahr durch verstaubte Geräteteile, was noch ein triftiger Grund mehr ist, den Kühlschrank regelmässig zu reinigen.
9. Regelmäßig abtauen
Wenn es sich bei einem alten Kühlschrank noch nicht um ein mit der o.g. No Frost Technik ausgestattetes Modell handelt, kann der Gefrierraum vereisen. Das senkt die Energieeffizienz und steigert den Stromverbrauch. Zum Strom sparen beim Kühlschrank ist es daher wichtig, alte Geräte regelmässig abzutauen, und zwar besser öfter als zu selten. Denn denn Stromverbrauch erhöht sich, je dicker das Eis wird. Gleichzeitig geht immer mehr Stauraum verloren. Und da sich eine dünne Eisschicht ausserdem schneller und einfacher abtauen lässt, trägt das abermals zum Stromsparen bei.
10. Temperatur erhöhen
Theoretisch ist eine Kühlschranktemperatur von 7°C ausreichend. Praktisch jedoch ist der Kühlschrank oft (unbewusst) kälter eingestellt. Vor allem wenn das Gerät keine Temperaturanzeige hat, lässt sich nur schwer feststellen, ob Kühltemperatur stimmt. Um eine kältere Zieltemperatur zu erreichen benötigt der Kühlschrank aber natürlich mehr Leistung und verbraucht entsprechend mehr Strom. Zum Strom sparen beim Kühlschrank ist es daher ratsam, vor allem bei einem alten Modell ohne Anzeige die tatsächliche Temperatur hin und wieder mit einem Thermometer zu überprüfen. Aber auch bei einem Gerät mit Anzeige sollte man die Kühlschranktemperatur immer im Auge behalten und sie ggf. erhöhen.
11. Stauraum voll ausnutzen
Jedes Mal, wenn der Kühlschrank geöffnet wird, geht kalte Luft verloren und strömt warme herein. Je leerer also der Kühlschrank ist, desto mehr Kühlluft wird dabei durch wärmere Umgebungsluft ausgetauscht. Entsprechend muss auch mehr Luft nach dem Öffnen erst wieder heruntergekühlt werden. Und das kostet selbstverständlich mehr Strom. Wird der Kühlschrank dagegen gut gefüllt und ist entsprechend weniger Luft vorhanden, desto weniger Kälte kann ausströmen und Wärme hinein kommen. Das spart Strom. Leerraum lässt sich z.B. optimal mit grossen Getränkeflaschen ausfüllen.
12. Richtig einräumen und Ordnung halten
Richtiges Einräumen und Ordnung halten können zum Strom sparen beim Kühlschrank beitragen. So sollten bspw. noch heisse oder lauwarme Speisen niemals gleich in den Kühlschrank gestellt werden, denn die von ihnen ausstrahlende Hitze treibt die Kühlleistung und damit auch den Stromverbrauch in die Höhe. Bei alten Kühlschränken ohne die o.g. Umluftkühlung sollten zudem immer die Temperaturzonen beim Einräumen beachtet werden. Oben im Kühlschrank ist es am wärmsten, unten am kältesten (mit Ausnahme der Gemüsefächer). In den unteren Bereich gehören deshalb leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch, nach oben z.B. Gegartes, Marmelade und Käse. In der Mitte des Kühlschrank ist der geeignete Platz für andere Milchprodukte und Eier. In den Gemüseschubladen ist etwas wärmer und wie ihr Name schon andeutet sind hier Gemüse wie auch Obst und Salate optimal aufgehoben. Butter, Saucen und Fruchtsäfte sowie Getränke und Milch werden am besten in den Türfächern eingeräumt. Die Berücksichtigung der Temperaturzonen hilft gleichzeitig beim Ordnung halten. Und wenn alles schnell auffindbar und griffbereit ist, muss der Kühlschrank nicht lange offen stehen. So strömt weniger warme Luft ein und das fördert das Strom sparen beim Kühlschrank.
13. Nicht offen stehen lassen
Wie schon in den beiden vorigen Tipps zum Strom sparen beim Kühlschrank beschrieben, sollte der Luftaustausch zwischen Kühlluft und warmer Umgebungsluft möglichst minimal gehalten werden. Damit zum einen also möglichst wenig Luft im Kühlschrank vorhanden ist, sollte er immer reich gefüllt sein. Und damit er zum anderen nicht lange geöffnet bleiben muss, empfiehlt es sich, stets Ordnung im Kühlschrank zu halten. So kann das Kühlgut schnell entnommen und der Kühlschrank schnell wieder geschlossen werden. Weiteres Stromsparpotenzial lässt sich hier ausserdem durch ein Umdenken in der Nutzung ausschöpfen, indem der Kühlschrank am besten immer nur so selten und so kurz wie möglich geöffnet und nicht unnötig lange offen stehen gelassen wird. Zum Beispiel sollte man sich kleine Marotten wie “nur mal kurz” ein paar Schlucke aus der Flasche zu trinken, während der Kühlschrank dabei die ganze Zeit offen gelassen wird, abgewöhnen.