Da Kalkablagerungen ernsthafte Schäden verursachen können, ist es dringend notwendig, die Waschmaschine regelmässig zu entkalken. Doch wie kommt es überhaupt zu Kalkablagerungen, wie wird die Waschmaschine richtig entkalkt und wie kann der Verkalkung vorgebeugt werden? Antworten auf all diese Fragen rund um das Entkalken der Waschmaschine finden Sie hier!
Wie kommt es zur Verkalkung der Waschmaschine?
Die Ursache von Kalkablagerungen ist hartes Wasser. Dieses enthält viel Kalzium, Magnesium und andere aufgelöste Mineralien. Und wenn das Wasser durch die Waschmaschine fliesst, lagern sich diese Mineralien ab, es bildet sich Kalk.
Welche Folgen hat die Verkalkung?
Kalk kann sich an allen wichtigen Geräteteilen der Waschmaschine ablagern, etwa am Heizstab, in der Waschtrommel sowie in den Leitungen. Dadurch verschleissen die Bauteile schneller und das wiederum kann die gesamte Lebensdauer der Waschmaschine verkürzen. Wird die Waschmaschine also nicht regelmäßig entkalkt, kann das zu Schäden an einzelnen Bauteilen führen, sodass eine Reparatur oder ein Austausch erforderlich wird. Ein Versagen des Heizstabs aufgrund der Verkalkung beispielsweise liesse sich durch einen Wechsel noch recht kostengünstig beheben. Schlimmstenfalls jedoch droht ein Wasserschaden oder der Defekt der gesamten Maschine. Werden etwa vom Kalk angegriffene Schläuche und Rohre undicht, könnte die Waschmaschine auslaufen und einen ernsthaften Wasserschaden verursachen, dessen Beseitigung hohe Kosten und viel Arbeit bereitet. Und ist die Waschmaschine vom Kalk bereits so zerstört, dass sie nicht mehr zu reparieren ist, stehen ebenfalls grosse Ausgaben für den Kauf einer neuen Waschmaschine an.
Darüber hinaus beeinträchtigt hartes, stark kalkhaltiges Wasser nicht nur die Maschine, sondern auch die Waschleistung von Waschmitteln und sogar die Haptik der Wäsche. Denn der Kalk lässt Waschmittel weniger schäumen und weniger waschaktiv wirken, sodass das Waschergebnis schlechter ausfällt und eine höhere Dosierung notwenig ist. Und wie an den Geräteteilen der Waschmaschine lagern sich die Mineralien des harten Wassers ebenso in den Fasern der Wäsche ab, wodurch sich diese nicht mehr schön weich anfühlt, sondern unangenehm rau wird.
Um Schäden an der Waschmaschine zu verhindern sowie die Waschleistung auf hohem Niveau zu halten und die bestmöglichen Waschergebnisse zu erzielen, ist es also sehr wichtig, Kalkablagerungen durch regelmässiges Entkalken der Waschmaschine zu beseitigen. Der ideale Schutz für Maschine und Wäsche lässt sich zudem durch vorbeugende Massnahmen gegen die Verkalkung erreichen.
Wie oft ist das Entkalken der Waschmaschine notwendig?
Wie oft die Waschmaschine entkalkt werden sollte, hängt vom Härtegrad des Wassers ab. Neben hartem Wasser gibt es nämlich auch weiches Wasser, das weniger kalkhaltig ist und somit auch weniger Ablagerungen verursacht.
Härtegrade des Wassers
In der Schweiz wird das Wasser gemäss Lebensmittelgesetz in sechs Härtestufen eingeteilt.
Gesamthärte in ºfH* | Gesamthärte in mmol/l** | Bezeichnung |
---|---|---|
0 – 7 | 0 – 0.7 | sehr weich |
> 7 – 15 | > 0.7 – 1.5 | weich |
> 15 – 25 | > 1.5 – 2.5 | mittelhart |
> 25 – 32 | > 2.5 – 3.2 | ziemlich hart |
> 32 – 42 | > 3.2 – 4.2 | hart |
> 42 | > 4.2 | sehr hart |
* französische Härtegrade / ** Millimol pro Liter (Anzahl Calcium- und Magnesium-Ionen pro Liter Wasser) / Quelle: trinkwasser.ch
Die Wasserhärte ist je nach Einzugsgebiet unterschiedlich und kann beim örtlichen Versorger oder auch im Internet unter wasserqualitaet.ch abgefragt werden.
Empfohlene Häufigkeit der Entkalkung
Bei weichem bis mittelhartem Wasser ist es i.d.R. ausreichend, die Waschmaschine ein bis zwei Mal im Jahr zu entkalken. Bei kalkhaltigerem Wasser ab einem Härtegrad von 2,5 mmol/l sollte die Waschmaschine ebenfalls mindestens zwei Mal, besser aber drei bis vier Mal pro Jahr entkalkt und ergänzend dazu ausserdem Wasserenthärter bzw. Entkalker eingesetzt werden.
Härtegrad in mmol/l | Empfohlene Entkalkung |
---|---|
0 – 2.5 | alle 6 Monate |
> 2.5 | alle 2 – 3 Monate |
Wie wird die Waschmaschine richtig entkalkt?
Um die Waschmaschine zu entkalken, können entweder Hausmittel oder aber spezielle Produkte für die Maschinenpflege verwendet werden.
Waschmaschine entkalken mit Hausmitteln
Bekannte und bewährte Kalklöser im Haushalt sind die Zitronensäure und die Essigsäure, die beispielsweise gern zur Beseitigung von Kalkflecken auf Bad- und Küchenarmaturen oder zum Entkalken des Wasserkochers genommen werden. Zum Entkalken der Waschmaschine sind diese Hausmittel jedoch leider nur bedingt geeignet.
Insbesondere die Essigsäure ist nicht nur aggressiv zu den Kalkablagerungen, sondern kann auch Gummis, Silikone und Metalle wie Chrom und Kupfer angreifen und somit Geräteteile wie z.B. Dichtungen und Heizspirale beschädigen. Von der Entkalkung der Waschmaschine mit Essigsäure bzw. Essigessenz wird daher abgeraten.
Die Zitronensäure zieht die Materialien zwar nicht in Mitleidenschaft und kann daher zum Entkalken der Waschmaschine benutzt werden, jedoch kommt es hierbei auf die richtige Dosierung an. Um die Waschmaschine mit Zitronensäure zu entkalken sollten etwa 5 bis 7 Esslöffel bzw. 100 g Pulver direkt in die Waschtrommel gegeben werden, nicht in die Waschmittelschublade. Noch besser ist es, das Granulat vorher in zwei Liter Wasser aufzulösen und auch diese Lösung dann direkt in die Waschtrommel zu füllen. Anschliessend sollte die Waschmaschine auf höchste Temperatur eingestellt werden und einen ganzen Waschgang laufen. Wenn die Waschmaschine über ein Programm mit verlängertem Hauptwaschgang verfügt, empfiehllt es sich dieses zu wählen. Und hat die Waschmaschine einen Pausen-Knopf, ist es sinnvoll den Waschgang nach Erreichen der Höchsttemperatur für ein bis zwei Stunden anzuhalten. Denn im verlängerten Waschgang bzw. durch die Pause kann die Zitronensäure länger einwirken und die Waschmaschine wird noch effektiver entkalkt.
Waschmaschine entkalken mit Pflegeprodukten
Um die Waschmaschine wirklich sicher und ohne die Gefahr einer falschen Dosierung oder Anwendung zu entkalken, ist es ratsam, auf speziell dafür vorgesehene Pflegeprodukte zu setzen. Dabei gilt es Wasserenthärter von echtem Entkalker zu unterscheiden, denn Wasserenthärter kann der Verkalkung zwar vorbeugen, vorhandene Ablagerungen aber nicht lösen. Entkalker hingegen beseitigt diese wirklich effektiv.
Entkalker sind i.d.R. Gemische aus verschiedenen Säuren wie z.B. Zitronensäure, Milchsäure, Apfelsäure und Weinsäure. Diese Inhaltsstoffe sorgen für die Entkalkung und sind in optimaler Konzentration zusammengestellt, sodass sie der Waschmaschine nicht schaden. Daneben können Entkalker auch Tenside enthalten, die Fett- und andere Schmutzrückstände entfernen und die Waschmaschine beim Entkalken auch gleichzeitig reinigen. Das können die Hausmittel nicht leisten. Des Weiteren sollten professionelle Entkalker-Produkte den Hausmitteln vorgezogen werden, weil sie über genaue Angaben zur Dosierung und Anweisungen zum korrekten Gebrauch verfügen und somit gelingsicherer in der Anwendung sind.
Wie kann der Verkalkung vorgebeugt werden?
Für den optimalen Schutz der Maschine, die beste Wirkung des Waschmittels und geschmeidig weiche Wäsche sind vorbeugende Massnahmen gegen Kalkablagerungen empfehlenswert, vor allem bei hartem Wasser. Mithilfe von Wasserenthärtern und Kalkfiltern können die gelösten Mineralien aus dem Wasser entfernt werden, sodass es sofort weicher wird. Ihre präventive Wirkung verringert die Bildung von Kalkrückständen und schützt Maschine und Wäsche.
Wässerenthärter binden die kalkverursachenden Calcium- und Magnesiumionen, schwemmen sie aus und machen das Wasser somit weicher. Es gibt sie als Pulver, als Tabs bzw. Tabletten oder auch als Gel. Sie eignen sich für alle Textilien, Waschprogramme und Waschtemperaturen und sollten bei jedem Waschgang zusätzlich zum Waschmittel verwendet werden. Zwar enthalten die meisten Waschmittel bereits Wasserenthärter, müssen jedoch bei hartem Wasser sehr hoch dosiert werden, um ihre volle Leistung erreichen können. Wird hingegen ein separater Wasserenthärter zugegeben, kann das Waschmittel wie für weiches Wasser dosiert werden, wodurch sich viel Waschmittel sparen lässt.
Auch Kalkfilter binden die Calcium- und Magnesiumionen. Bei einem Kalkfilter handelt es sich im Gegensatz zum Wasserenthärter jedoch nicht um einen Waschzusatz, sondern um ein Bauteil für die Montage direkt zwischen Wasseranschluss und Wasserschlauch. Bevor der Kalk also in die Waschmaschine gelangen kann, wird er vom Filter zurückgehalten.
Letztlich bleibt jedoch zu sagen, dass die Vorbeugung gegen Kalkrückstände mit Wasserenthärter oder Kalkfilter zwar einen grossen Beitrag zum Schutz der Waschmaschine und zum Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit beitragen, das Entkalken jedoch nicht ersetzen kann. Trotz aller präventiven Massnahmen sollte die Waschmaschine in regelmässigen Abständen entkalkt werden. Nur so bleibt sie lange heil, erzielt beste Waschergebnisse und sorgt für herrlich weiche Wäsche.