Mit einem Warmwasseranschluss lässt sich der Stromerbrauch der Waschmaschine um bis zu 50% senken. Doch wie wird diese enorme Energieersparnis erreicht und für wen lohnt sich ein Gerät mit Warmwasseranschluss wirklich? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um Warmwasser-Waschmaschinen finden Sie hier!
Wie spart der Warmwasseranschluss so viel Energie?
Herkömmliche Waschmaschinen verfügen über einen Kaltwasseranschluss und beziehen folglich kaltes Wasser aus der Leitung. Da das kalte Leitungswasser jedoch lediglich eine Temperatur zwischen 5°C und 15°C hat, muss die Waschmaschine es also erst einmal aufheizen, um die eingestellte Waschtemperatur zu erreichen. Und dieser Aufheizvorgang kostet sehr viel Energie. So verbraucht die Maschine bei einem 30°C-Waschgang allein für das Erhitzen des Wassers etwa 50% des Stroms und bei einem 60°C-Waschgang sogar etwa 75%.
Verfügt die Waschmaschine hingegen über einen Warmwasseranschluss, kann sie darüber bereits erwärmtes Wasser beziehen. Da dieses bereits mit einer Temperatur zwischen 30°C und 60°C aus der Leitung kommt, muss es von der Maschine nicht mehr bzw. sehr viel weniger aufgeheizt werden. Und dies bedingt schliesslich einen deutlich geringeren Energieverbrauch.
Dass die enorme Energieersparnis nicht nur ein Werbeversprechen ist, bestätigte eine Untersuchung der Stiftung Warentest. So konnte z.B. für eine Miele Waschmaschine mit Warmwasseranschluss eine Senkung des Stromverbauchs von 0,67 auf 0,21 kWh* und der Stromkosten von 14,30 auf 4,50 € im Jahr** durch Nutzung des warmen statt des kalten Wassers nachgewiesen werden, was einer Ersparnis von immerhin 31% entspricht. Zudem zeigte sich, dass auch der Wasserverbrauch etwas sinkt, wenn mit Warmwasser gewaschen wird.
* Bei 40°C-Buntwäsche und voller Beladung. ** Bei jährlich rund 580 kg 40°C-Buntwäsche.
Vorteile von Waschmaschinen mit Warmwasseranschluss auf einen Blick:
- Deutliche Senkung des Energieverbrauchs
- Leichte Senkung des Wasserverbrauchs
Für wen eignet sich eine Waschmaschine mit Warmwasseranschluss?
Die ökologischen und finanziellen Vorteile durch den leicht reduzierten Wasserverbrauch und den deutlich geringeren Energieverbrauch sind jedoch nur unter zwei Bedingungen zu erzielen. Und zwar nur dann, wenn der Zulauf relativ kurz und die Wasserversorgung besonders effizient ist.
Denn sind die Zuleitungen zu lang, fliesst zunächst viel kaltes Wasser durch die Leitung, bevor endlich das Warmwasser in die Maschine gelangt, sodass sie doch wieder mehr Aufheizernergie verbraucht. Die Wasserversorgung wiederum muss in der Lage sein, das Wasser tatsächlich effizienter zu erhitzen als die Waschmaschine selbst. Mit einer elektrischen Warmwasseraufbereitung ist das nicht möglich. Eine Waschmaschine mit Warmwasseranschluss lohnt sich daher nur in Kombination mit regenerative Energien wie z.B. Solarkollektoren oder einer Wärmepumpe oder anderen effizienteren Energieformen wie z.B. Gas oder Öl.
Da sich das grosse Sparpotenzial also letztlich nur ergibt, wenn diese zwei Voraussetzungen erfüllt sind, eignet sich eine Warmwasser-Waschmaschine nicht für jeden Haushalt.
Darüber hinaus sind noch zwei Nachteile von Waschmaschinen mit Warmwasseranschluss zu erwähnen. Erstens nämlich sollte die Zulauftemperatur des Warmwassers nicht höher als 40°C sein, da sonst die Waschleistung beeinträchtigt und insbesondere proteinhaltiger Schmutz nicht optimal entfernt würde. Für Waschgänge mit höheren Temperaturen wie etwa 60°C bleibt also weiterhin Aufheizenergie notwendig. Zweitens sind Warmwasser-Waschmaschinen recht teuer in der Anschaffung, da sie über zwei Anschlüsse, ein Mischventil und ein Steuerungsprogramm verfügen müssen. Und weil dies mit höheren Entwicklungs- und Produktionskosten verbunden ist, macht sich das auch am Preis bemerkbar.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Kauf einer Waschmaschine mit Warmwasseranschluss genau überlegt werden sollte. Wenn allerdings die Bedingungen es zulassen und die Vorteile überwiegen, ist es eine lohnende Investion.