Die Gefriertruhe muss ständig in Betrieb sein und verursacht somit einen hohen Stromverbrauch. Umso wichtiger ist es daher, besonders auf die Energieeffizienz der Gefriertruhe zu achten, sodass die Stromkosten trotzdem gering bleiben.
Energieeffizienz der Gefriertruhe und Effizienzklassen
Die Energieeffizienz beschreibt im Allgemeinen ein Maß für die Energie, die zur Erreichung eines gewissen Nutzens benötigt wird. Bei der Gefriertruhe besteht dieser Nutzen in der Tiefkühlung der Lebensmittel. Je weniger Energie sie dafür verbraucht, desto höher ist ihre Energieeffizienz. Die Zuordnung zu einer Effizienzklasse erfolgt schliesslich, indem der Wert mit dem eines fiktiven Referenzgeräts ins Verhältnis gesetzt wird.
Dabei spielt jedoch noch ein weiterer Faktor eine Rolle, nämlich der Nutzinhalt der Gefriertruhe. Da grössere Geräte verständlicherweise immer mehr verbrauchen als kleinere, können sie nicht unmittelbar miteinader verglichen werden. Daher werden die Gefriertruhen in Grössenklassen eingeteilt und diese bei der Zuordnung zu einer Effizienzklasse mitberücksichtigt.
Letztlich ergibt sich die Energieeffizienzklasse einer Gefriertruhe also aus der Abweichung ihres Verbrauchs zum Referenzwert ihrer Grössenklasse. In der nachstehenden Tabelle wird gezeigt, mit welcher Energieeffizienzklasse eine Gefriertruhe bei welchen prozentualen Verbrauchswerten im Vergleich zum fiktiven Referenzgerät (Energieeffizienzindex) ausgezeichnet wird und wie viel Einsparpotenzial die Klassen A++ und A+++ gegenüber der Klasse A+ bieten. Ein Beispiel zur Erläuterung: Beträgt der Energieverbrauch einer Gefriertruhe weniger als 22 % des fiktiven Referenzgeräts ihrer Grössenklasse wird sie in die Effizienzklasse A+++ eingeordnet und verbraucht damit etwa 50 % weniger Energie als eine gleich grosse Gefriertruhe der Klasse A+.
Energie-effizienzklasse | Energieverbauch im Vergleich zum Referenzwert | Einsparung gegenüber Klasse A+ |
---|---|---|
A+++ | < 22 % | 50 % |
A++ | 22 ≤ 33 % | 25 % |
A+ | 33 ≤ 42 % |
Energieeffizienzklassen von Gefriertruhen im Überblick
Seit 1994 gibt es die Energieeffizienzklassifizierung, die damals noch die Klassen A bis G beinhaltete. Die stetig steigende Effizienz der Geräte machte jedoch bald eine Anpassung nach oben notwendig, sodass die neuen Klassen A+, A++ und A+++ eingeführt wurden, für die Kennzeichnung der Energieeffizienz der Gefriertruhe im Jahre 2010. Im gleichen Zuge wurde das Verbot verhängt, Geräte in den Handel zu bringen, die nicht mindestens der Effizienzklasse A entsprechen.
Diese Mindestanforderung wurde im Jahre 2012 noch einmal angehoben, sodass seitdem auch Gefriertruhen mit der Energieeffizienzklasse A von der Vermarktung ausgeschlossen sind. Im Jahre 2014 schliesslich wurde ausserdem der oberere Grenzwert des Energieeffizienzindex für die Klasse A+ von 44 auf 42 % herabgesetzt. Alle schlechteren Energieeffizienzklassen sind heute also nicht mehr nennenswert.
Jahre | Energieeffizienzklassen |
---|---|
1994 – 2010 | A bis G |
2010 – 2012 | A+++ bis A |
seit 2012 | A+++ bis A+ |
EU-Label kennzeichnet Energieeffizienz der Gefriertruhe
Das Energielabel der Europäischen Union (kurz EU-Label) ist ein standardisiertes Energieverbrauchsetikett, das den Vergleich verschiedener Geräte auf einen Blick ermöglichen und so die Kaufentscheidung leichter und schneller machen soll.
Immer darauf abgedruckt sind ganz oben der Hersteller und die Modellbezeichnung sowie darunter die Energieeffizienzklasse.
Das EU-Label für Gefriertruhen gibt weiterhin Auskunft über den Stromverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr auf Grundlage der Ergebnisse der Normprüfung.
Darunter sind die Gesamtnutzinhalte der Kühl- und Tiefkühlzonen abgebildet, wobei die Angabe für die Kühlfächer natürlich leer bleibt, da Gefriertruhen ja nur über eine Tiefkühlzone verfügen. Zuletzt ist ausserdem die Geräuschemission aufgeführt.
Eine hohe Energieeffizienz der Gefriertruhe lohnt sich langfristig
Kühl- und Gefriergeräte haben einen Anteil von etwa 12 bis 20 % am gesamten Energieverbrauch eines Haushalts und gehören damit auch zu den grössten Kostenverursachern im Wohnsektor*. Mit einer hohen Energieeffizienz der Gefriertruhe bietet sich hier also ein grosses Einsparpotenzial. Mit einer Gefriertruhe der Klasse A+++ etwa liesse sich im Vergleich zu einem Altgerät mit A+ bis zu 50 % Strom sparen und somit auch der Gesamtanteil der Kühl- und Gefriergeräte am Energieverbauch des Haushalts bedeutend senken.
* Quelle: “Stromverbrauch im Haushalt”, BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., 2013
Da die heutig erhältlichen Gefriertruhen zwar bereits der Effizienzklasse A+ angehören müssen, sind sie allesamt schon recht sparsam, trotzdem kann sich eine noch höhere Energieeffizienz der Gefriertruhe eben auch noch ein bisschen mehr lohnen, wie die folgende Beispielrechnung für drei Geräte mit vergleichbaren Nutzinhalten zwischen 193 und 200 Litern zeigt.
Effizienzklasse | Stromverbauch | Stromkosten* |
---|---|---|
A+++ | 117 kWh/a | 32,80 € |
A++ | 172 kWh/a | 48,20 € |
A+ | 231 kWh/a | 64,70 € |
* Strompreis 0,28 €/kWh
Nicht zu verleugnen ist dabei natürlich, dass Gefriertruhen mit einer besseren Energieeffizienzklasse meist auch etwas teuerer in der Anschaffung sind. Da die jährlichen Ersparnisse in puncto Stromkosten bei einer Energieeffizienz der Gefriertruhe von A++ oder A+++ gegenüber einem Gerät mit nur A+ aber so gross sind, amortisiert sich dieser oft schon nach etwa drei bis vier Jahren. Im Vergleich zur Lebensdauer einer Gefriertruhe von mehr als einem Jahrzehnt macht sich eine hohe Energieeffzienz also schnell bar bezahlt.
Gefriertruhe ist Gefrierschrank vorzuziehen
Steht die Anschaffung eines Gefriergeräts an, stellt sich oft die Frage, ob ein Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe die bessere Wahl ist. Beantwortet man diese Frage allein im Hinblick auf den Energieverbauch, so sollte die Gefriertruhe dem Gefrierschrank vorgezogen werden. Denn aufgrund ihrer Bauart bieten Gefriertruhen einige Vorteile gegenüber Gefrierschränken. Durch den oben liegenden Deckel im Gegensatz zur nach vorn öffnenden Tür beim Gefrierschrank bleibt nämlich deutlich mehr kalte Luft im Inneren, da diese schwerer ist als warme Luft und nach unten sinkt. Aus der obigen Öffnung einer Gefriertruhe strömt also weniger bereits gekühlte Luft aus und das Gerät muss nach dem Schliessen weniger neue, wärmere Luft herunterkühlen, und das spart natürlich Strom. Des Weiteren dichtet der Deckel der Gefriertruhe besonders gut ab, weil er mit seinem schweren Gewicht stark auf die Truhe drückt. Zuletzt können Gefriertruhen ausserdem dicker und damit besser isoliert werden, da sie ohnehin etwas mehr Platz benötigen und ein paar Zentimeter mehr dann keine grosse Rolle mehr spielen, wohingegen Gefrirschränke meist platzsparender sein sollen und daher eine weniger dicke Isolierung haben. Welch grossen Unterschied die Wahl einer Gefriertruhe statt eines Gefrierschranks bei Stromverbauch und Stromkosten machen kann, verdeutlicht das folgende Beispiel zweier Geräte gleichen Nutzinhalts von 237 Litern und gleicher Effizienzklasse von A++.
Stromverbauch | Stromkosten** | |
---|---|---|
Gefriertruhe* | 190 kWh/a | 53,20 € |
Gefrierschrank* | 234 kWh/a | 65,50 € |
* Im Vergleich: Liebherr Gefriertruhe GT 2632 Comfort und Bosch Gefrierschrank GSN36AW31 / ** Strompreis 0,28 €/kWh
Selbstverständlich spielen bei der Entscheidung zwischen Gefriertruhe und Gefrierschrank noch andere Faktoren eine Rolle, sofern möglich sollte sie jedoch zugunsten der Gefriertuhe gefällt werden. Denn da der Anschaffungspreis von Geräten gleichen Nutzinhalts und gleicher Effizienzklasse auch etwa gleich hoch ist, machen sich die Ersparnisse bei den laufenden Kosten einer Gefriertuhe gegenüber eines Gefrierschranks sofort bezahlt.