Den Backofen per Hand zu säubern braucht Reinigungsmittel und kostet viel Zeit und Mühe. Diesen Aufwand würde man sich doch nur zu gern abnehmen lassen. Und das kann man auch, mit einem selbstreinigenden Backofen. Hier erfahren Sie, welche Selbstreinigungssysteme es gibt und wie sie funktionieren.
Vorteile der Backofen-Selbstreinigung
✓ einfach
✓ schnell
✓ umweltfreundlich
Ist der Backofen selbstreinigend, haben Sie mehr Zeit für die schönen Seiten des Kochens und Backens und müssen sich fast gar nicht mehr um das unliebsame Putzen des Garraums kümmern. Ihr Aufwand beschränkt sich nur noch auf ein kurzes Auswischen mit einem weichen Lappen oder Schwamm, maximal mit etwas Spülmittel. Langes Warten auf das Einwirken von Backofenreinigern und das Einweichen der Verkrustungen und/oder anstrengendes Abschrubben von Eingebranntem ist nicht mehr nötig. Gleichsam brauchen keine speziellen, oft aggressiven chemischen Reinigungsmittel mehr angwendet werden, sodass die Backofen-Selbstreinigung nicht nur komfortabler für Sie ist, sondern auch sehr viel umweltfreundlicher.
Überblick über die Selbstreingungssysteme
- Katalytische Selbstreinigung
- Pyroytische Selbstreinigung
- Dampf-Selbstreinigung
Zu unterscheiden bei den Selbstreinigungssystemen sind vor allem die vorherrschenden Technologien der Katalyse und der Pyrolyse. Vereinzelt gibt es aber auch Backöfen mit Dampfreinigung. Im Folgenden werden die einzelnen Reinigungssysteme näher erklärt.
Katalytische Selbstreinigung
Ein katalytisch selbstreinigender Backofen ist im Garraum mit einem speziellen Belag beschichtet, durch den Fettrückstände bereits während des Bratens und Backens abgebaut werden können. Unter dem Einfluss von Sauerstoff werden die fetthaltigen Verschmutzungen zu Wasserdampf und Kohlendioxid zersetzt. Für gewöhnlich läuft dieser Oxidationsprozess erst unter sehr hohen Temperaturen ab 400°C ab. Durch spezielle Metalloxide, die in die Oberfläche eingeschmolzen sind und als Katalysatoren wirken, also die Oxidationsreaktion beschleunigen, wird dies nun aber bereits ab 200°C möglich. Der katalytische Belag im Backofen sorgt also dafür, dass sich Fettverschmutzungen schon während des normalen Betriebs wieder auflösen und nicht als hartnäckige Rückstände haften bleiben. Der Garraum muss so kaum noch von Hand gereinigt, allenfalls mit etwas Spülmittel ausgewischt werden, um den letzten Schliff an Reinheit zu verleihen. Spezielle Reiniger wie Backofensprays oder Scheuermittel sind nicht notwendig, sondern schaden der Spezialoberfläche sogar. Ein Backofen selbstreinigend mit Katalyse ist daher sehr komfortabel und umweltfreundlich. Neben diesen Vorteilen weist die katalytische Selbstreinigung jedoch auch zwei kleine Nachteile auf. Zum einen werden zucker- und säurehaltige Verschmutzungen nicht so gut beseitigt und zum anderen nutzt sich der katalytische Belag im Laufe der Zeit ab. Schon beim Kauf eines Katalyse Backofens sollte deshalb beachtet werden, dass sich alle beschichteten Einzelteile bei Bedarf austauschen lassen. Insgesamt ist die katalytische Selbstreinigung aber eine der schnellsten, energiesparsamsten und umweltschonendsten Reinigungssysteme.
Pyroytische Selbstreinigung
Ein pyrolytisch selbstreinigender Backofen verfügt über ein besonderes Reinigungsprogramm, das alle Verschmutzungen im Garraum bei sehr hohen Temperaturen bis zu 500°C verbrennt. Dabei zerfallen sie zu Asche und lassen sich nach Ende des Pyrolyse-Programms ganz einfach mit einem Tuch wegwischen. Sogar hartnäckigste Rückstände vom Backen, Braten und Grillen schafft die pyrolytische Selbstreinigung zu beseitigen, denn sie ist das effektivste Reinigungssystem von allen. Zudem kann die Reinigungswirkung des Pyrolyse-Programms bei vielen Backöfen je nach Verschmutzungsgrad von leicht bis intensiv reguliert werden. Die Säuberung des Garraums ist dank der vollautomatischen pyrolytischen Selbstreinigung also sehr leicht und zugleich umweltschonender als das Putzen von Hand, denn aggressive Backofensprays oder andere chemische Mittel sind nicht mehr notwendig. Damit der Reinigungsvorgang auch sicher ist, verriegelt sich die Backofentür automatisch, und die Luftaustritte werden geschlossen, um mögliche Gerüche im Inneren zu belassen. Somit ist die Pyrolyse-Selbstreinigungsautomatik eine rundum saubere und sichere Sache. Im Vergleich zur Katalyse allerdings nimmt die pyroltische Reinigung etwas mehr Zeit in Anspruch, da das Programm gesondert betrieben werden muss, denn bei über 500°C gleichzeitig Essen zuzubereiten ist natürlich nicht möglich. Auch der Energieverbauch bei einem Pyrolyse Backofen liegt deutlich höher, da das Aufheizen auf solch heisse Temperaturen sehr enenrgieintensiv ist. Demgegenüber kann sich aber keine besondere Beschichtung abnutzen, das pyrolytische Reinigungsprogramm ist und bleibt das ganze Geräteleben lang gleich effektiv. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Vorteile der Pyrolyse Selbstreinigung überzeugen. Vor allem das beste Reinigungsergebnis aller Verfahren wiegt die längere Dauer und die höheren Stromkosten wieder auf.
Dampf-Selbstreinigung
Die Dampfreinigung oder auch Hydrolyse setzt auf die schonende Kraft des Wassers. Hierbei wird etwa ein halber Liter Wasser mit einem Tropfen Spülmittel auf die Bodenwanne des Backofens gegeben und erhitzt. Dadurch entsteht Dampf, der sich im Garraum verteilt und die Verschmutzungen sanft einweicht. Danach muss der Backofen nur noch einmal ausgewischt werden. Einige Backöfen besitzen dazu ein spezielles Dapfreinigungsprogramm, welches jedoch nicht unbedingt notwendig ist. Denn die hydrolytische Reinigung kann auch in vielen herkömmlichen Backöfen durchgeführt werden. Zwar sind Backöfen streng genommen nicht dafür konzipiert, grössere Mengen Wasser in der Bodenwanne zu verdampfen, weshalb bei älteren Modellen dann doch Vorsicht geboten ist, aber modernere Geräte können das meist problemlos vertragen. Vor allem, wenn sie ohnehin über Funktionen wie Dampfstoss/Dampfunterstützung verfügen oder es gar vollwertige Dampfbacköfen sind. Der grosse Vorteil der Dampf-Selbstreinigung ist, dass es sich um ein besonders umweltfreundliches Reinigungsverfahren handelt. Jedoch ist es gleichzeitig auch das am wenigsten effektive, sodass oft doch noch einmal stärker per Hand nachgeputzt werden muss.