Bei der Entscheidung für einen neuen Staubsauger kann ein Blick auf unabhängige Testergebnisse wie z.B. den Staubsauger-Test von Stiftung Warentest helfen. In diesem Teil erfahren Sie alles zum Handstaubsauger-Test.
Im Februar 2016 veröffentlichte die renommierte Stiftung Warentest einen Staubsauger-Test zu Handstaubsaugern (test 02/2016). Einige Monate später erschienen auch die Testergebnisse zum Bodenstaubsauger-Test.
Überblick zum Staubsauger-Test 2016
Im Staubsauger-Test 2016 wurden insgesamt 10 Geräte untersucht:
- 8 kabellose Handstaubsauger und
- 2 kabelgebundene Handstaubsauger.
Die Staubsauger im Test lagen preislich zwischen 164 und 375 Euro. Getestet wurde nach den sechs Kriterien Saugen (kabellos 40%, kabelgeb. 45%), Akku (kabellos 5%, kabelgeb. 0%), Handhabung (30%), Umwelteigenschaften (15%), Haltbarkeit (10%) und Sicherheit (0%).
Ergebnisse zum Staubsauger-Test 2016
Die Testurteile im Handstaubsauger-Test fallen insgesamt sehr enttäuschend aus. Keiner der getesteten Staubsauger erreicht ein “gut” oder gar “sehr gut”. Die Bestnote ist hier gerade einmal ein “befriedigend” mit 2,6 beim kabelgebundenen Miele Swing H1 Ecoline Plus SAAJO. Die kabellosen Modelle schneiden bestenfalls mit “ausreichend” ab, der Dyson SV05 v6 absolute mit Note 3,9 und der Bosch BCH6L2560 Athlet mit Note 4,3. Alle anderen Handstaubsauger wurden mit Noten von 4,6 bis 4,9 nur als “mangelhaft” bewertet. Der De’Longhi XLR32LMD.BK Colombina cordless war Testverlierer mit Note 5,4.
Schwache Leistung
Im Staubsauger-Test 2016 zeigten die Handstaubsauger gleich mehrere Schwächen. Sie haben zumeist eine geringe Saugkraft und dadurch auch nur eine geringe Staubaufnahme. Die kabelgebundenen Modelle sind hier etwas besser als die kabellosen, sie erreichten immerhin 77 und 71% Staubaufnahme aus Teppichboden. Einer der getesteten Akku-Sauger schaffte 75%, die Mehrheit jedoch nur maximal 40 bis 60%. Im Vergleich zu Bodenstaubsaugern ist die Saugkraft von Handstaubsaugern deutlich geringer. Es sieht nach dem Saugen mit einem Hand-Modell zwar optisch sauber aus, tiefenrein wird es aber nicht, denn an den in der Tiefe sitzenden Staub kommen sie kaum heran.
Luftverpester
Ein weiteres Problem der Handstaubsauger ist das Staubrückhaltevermögen. Die meisten Modelle im Staubsauger-Test 2016 entfernten nicht genügend Staub aus der Abluft und pusteten zu viel Feinstaub wieder aus. Das belastet die Raumluft und ist vor allem für Hausstauballergiker bedenklich. Nur zwei Modelle konnten hier überzeugen. Der Miele Swing H1 Ecoline und der Dyson SV05 v6 absolute filterten mehr als 99,9% der angesaugten Partikel und hinterliessen reine Abluft.
Bis auf einen der getesteten Handstaubsauger waren zudem alle Geräte im Staubsauger-Test 2016 mit einer Staubbox ausgestattet, die nach dem Saugen entleert wird. Das spart zwar Folgekosten für Staubbeutel, ist aber relativ unsauber, denn dabei wird der Staub wieder aufgewirbelt und es gelangt erneut Feinstaub in die Raumluft. Einzig der Miele Swing H1 Ecoline verfügt über einen Staubsaugerbeutel, der sich einfach und staubfrei entsorgen lässt.
Kurze Laufzeiten, lange Ladezeiten
Die kabellosen Handstaubsauger bieten zwar mehr Bewegungsfreiheit, haben aber nur ungenügende Akkulaufzeiten. Der Dyson SV05 v6 absolute machte im Power-Modus schon nach kurzen sieben Minuten schlapp, das reichte nur für Note 5,1 und damit ein “mangelhaft” im Akku-Teilergebnis. Die anderen Akkusauger schnitten kaum besser ab, sie erreichten lediglich ausreichende oder befriedigende Teilurteile. Ihre Laufzeiten lagen bei maximaler Leistung auch nur zwischen 14 und 32 Minuten. Der Vax U86-AL-B-E Air Cordless bekam in puncto Akku im Staubsauger-Test 2016 als einziges ein “gut”, da hier ein Wechselakku mitgeliefert wird und sich dadurch die Laufzeit verlängern lässt.
So kurz wie die Akkulaufzeiten, so lang sind die Ladezeiten. Das Wiederaufladen dauerte bei den getesteten Modellen von 146 bis zu 325 Minuten, das sind zwischen zweieinhalb und fünfeinhalb Stunden.
Kleinsauger-Potenzial
Eine Stärke mehrerer der Akkusauger liegt im zügigen und verlässlichen Entfernen von Fasern wie z.B. Tierhaaren. Damit eignen sie sich gut als Polstersauger für Zwischendurch. Durch den kabellosen Betrieb ist das auch optimal für das Saugen des Autoinnenraums. Optimal sind hier jene Geräte, die sich durch das Entfernen des langen Saugrohrs und direktes Anschliessen der Düse als tatsächliche Kleinsauger nutzen lassen. Empfehlenswert ist dazu auch eine Polsterdüse im Lieferumfang.
Fazit zum Staubsauger-Test 2016
Zusammenfassend zeigte der Staubsauger-Test, dass die Handstaubsauger den Bodenstaubsaugern in einigem nachstehen. Sie haben oft zu wenig Saugkraft und ein zu schlechtes Staubrückhaltevermögen. Die kabellosen Geräte halten zudem nicht lange durch. Die Akkusauger eignen sich somit allenfalls als Zweitgerät, beispielsweise als Kleinsauger für Polster und das Auto. Wer wirklich tiefenreine Teppiche und saubere Böden sowie unbelastete Abluft möchte, sollte lieber einen Bodenstaubsauger nehmen.