Die Dunstabzugshaube soll die Küchenluft von Dünsten und Gerüchen reinigen und das Kochfeld beleuchten. Zudem soll sie gut aussehen. Damit sie ihre Aufgaben effektiv erfüllen kann und sich dabei auch harmonisch in das Design der Küche einfügt, sind beim Kauf einer Dunstabzugshaube viele Faktoren zu beachten. Damit Sie die richtige Auswahl treffen, möchten wir Ihnen hier Informationen und Tipps rund um Dunstabzughauben näher bringen.
Bauform der Abzugshaube
Die Bauform der Dunstabzugshaube ist bestimmend für ihre optische Wirkung und harmonische Integration in das Gesamtbild der Küche. So kann der Dunstabzug einerseits in Form einer Wand- oder Inselhaube einen Blickfang im Raum darstellen oder andererseits in Form eines Decken-, Hutten- oder Tischlüfters sowie einer Flachschirm-, Unterbau- oder Zwischenbauhaube nur dezent erscheinen. Wand- und Inselhauben hängen frei an der Wand bzw. an der Decke, wohingegen die anderen Haubenformen eingebaut werden – ein Deckenlüfter in die Decke, ein Huttenlüfter in individuelle Dunstessen/-kamine, ein Tischlüfter in die Arbeitsplatte, eine Flachschirmhaube in einen Oberschrank, eine Unterbauhaube darunter, eine Zwischenbauhaube in einen Oberschrank mit Klapptür oder zwischen zwei Oberschränke. Mehr Informationen zu den Bauformen finden Sie hier.
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Breite der Dunsthaube
Ausschlagebend für die richtige Breite der Dunstabzugshaube ist vor allem die Breite des Kochfelds. Die Haubenbreite sollte mindestens der Kochfeldbreite entsprechen, in vielen Fällen aber noch etwas breiter sein. Denn da der Wrasen nicht ganz gerade, sondern eher schräg aufsteigt, würde er von einer zu kleinen Dunsthaube nicht vollständig abgesaugt werden. Um zu ermitteln, welches etwas breitere Mass die Haube also besitzen sollte, wird der Linie zwischen seitlichem Kochfeldrand und geplanter Haubenunterkante ein Winkel von 5° für Wandhauben und 10° für Inselhauben hinzuaddiert.
Bei Einhaltung des empfohlenen Abstands der Dunstabzugshaube zum Kochfeld von 65 bis 75 cm ergeben sich somit folgende Richtwerte für die optimale Haubenbreite:
Kochfeldbreite | Haubenbreite |
---|---|
bis 75 cm | 90 cm |
bis 90 cm | 120 cm |
Die Planungswinkel sollten ebenso beibehalten werden, wenn die Haube höher angebracht wird, z.B. um sie für besonders grosse Menschen angenehmer zu positionieren.
Jedoch gibt es auch Ausnahmen, denn neben der Kochfeldbreite spielen für die Haubenbreite auch die Beheizungsart des Kochfelds und die Absaugvariante der Haube eine Rolle. So wird für ein Gaskochfeld keine breitere Dunstabzugshaube benötigt, da die Wrasen hier einen höheren thermischen Auftrieb entwickeln und geradliniger nach oben steigen als bei Elektro- oder Induktionskochfeldern. Ebenso kann die Dunsthaube genauso breit sein wie das Kochfeld, wenn sie über eine Mehrzonen-Randabsaugung verfügt, da diese höhere Ansauggeschwindigkeiten erreicht und den Wrasen schneller aufnimmt. Diese Ausnahme gilt allerdings wiederum nur für Wandhauben, Inselhauben sollten stets etwas breiter sein als das Kochfeld.
Betriebsart der Dunstabzugshaube
Bei den Betriebsarten von Dunsthauben lassen sich Abluft und Umluft unterschieden. Im Abluftbetrieb werden Wrasen und Gerüche angesaugt, gefiltert und über ein Abluftrohr ins Freie geleitet. Um eine Ablufthaube betreiben zu können, ist jedoch ein Wanddurchbruch oder Dachauslass sowie eine Frischluftzufuhr notwendig. Im Umluftbetrieb dagegen wird die Luft nach ihrer Reinigung wieder zurück in den Raum geführt. Die Montage einer Umlufthaube ist dadurch sehr viel einfacher und oft auch die einzige Möglichkeit. Das Gute ist, dass die meisten Dunstabzugshauben umrüstbar sind und so wahlweise mit Abluft oder Umluft genutzt werden können. Allerdings ist für die Umrüstung auf Umluftbetrieb oft Sonderzubehör notwendig, welches i.d.R. separat zur Dunstabzugshaube dazu gekauft werden muss. Mehr Informationen zu den Betriebsarten finden Sie hier.
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Luftleistung der Abzugshaube
Die Luftleistung ist das Mass für die abgeführte Luftmenge in Kubikmeter pro Stunde. Welche Lüfterleistung die Dunstabzugshaube mindestens haben sollte, richtet sich folglich nach dem Raumvolumen (V, Grundfläche x Höhe). Zudem spielt die Luftwechselrate (f) eine Rolle, die angibt, wie oft die Raumluft pro Stunde umgewälzt werden muss. Zur Berechnung der erforderlichen Luftleistung (Q) ergibt sich also die Formel Q = V x f. Für die erforderliche Mindestleistung der Dunstabzugshaube (z.B. beim Fortkochen) wird eine 6-fache und für die erforderliche Maximalleistung (z.B. beim Anbraten) eine 12-fache Luftwechselrate pro Stunde herangezogen. Wie die nachstehenden Berechnungsbeispiele zeigen, sollte eine Dunstabzugshaube für die kleine Küche somit auf niedrigster Stufe mindestens 120 m3/h und auf höchster Stufe* mindestens 240 m3/h, eine Dunstabzugshaube in der grossen Küche auf erster Stufe mindestens 240 m3/h und auf stärkster Stufe* mindestens 480 m3/h leisten können.
kleine Küche | grosse Küche | |
---|---|---|
Fläche × Höhe = Raumvolumen | 8 m2 × 2.5 m = 20 m3 | 16 m2 × 2.5 m = 40 m3 |
erforderliche Luftleistung bei 6-maligem Luftwechsel/Stunde | 120 m3/h | 240 m3/h |
erforderliche Luftleistung bei 12-maligem Luftwechsel/Stunde | 240 m3/h | 480 m3/h |
* Normalbetrieb, nicht Intensivstufe
Absaugvariante der Dunsthaube
Dunsthauben gibt es mit zwei unterschiedlichen Absaugvarianten, entweder mit der Flächenabsaugung oder aber mit der Randabsaugung. Bei der Flächenabsaugung wird der Wrasen über die ganze Fläche der Haube abgesaugt, besonders gut aber in der Mitte. Kennzeichnend für die Flächenabsaugung ist zudem, dass die Fettfilter sichtbar sind. Bei der Randabsaugung hingegen sind die Fettfilter durch Glas- oder Metallabdeckungen verblendet und der Wrasen wird am Rand durch den Spalt zwischen Haubenkörper und Abdeckung abgesaugt. Die Verblendunug der Fettfilter wird meist als optisch schöner empfunden. Darüber hinaus entstehen hohe Strömungsgeschwindigkeiten, sodass die Randabsaugung auch sehr effektiv ist. Für ein moderneres Küchendesign und die Kombination mit einem “kalten” Kochfeld (Elektro, Induktion) ist eine Dunstabzugshaube mit Randabsaugung die optimale Wahl. Bei “heissen” Kochfeldern (Gas, Wok, Grill, etc.) dagegen empfiehlt sich eher eine Dunstabzugshaube mit Flächenabsaugung. Mehr Informationen zu den Absaugvarianten finden Sie hier.
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filter der Dunstabzugshaube
Bei den Filtern der Dunstabzugshaube ist zwischen Fettfiltern und Geruchsfiltern zu unterscheiden. Jede Dunstabzugshaube ist mit einem Fettfilter ausgestattet, der die Kochdünste von den enthaltenen Fettpartikeln reinigt. Das schützt die Haube selbst sowie die Wände, Möbel und Textilien in der Küche vor unschönen und unhygienischen Fettablagerungen. Dabei kann es sich um einen Metallfettfilter aus Aluminium und/oder Edelstahl oder einen Lamellenfilter aus Edelstahl handeln. Für die Reinigung der Küchenluft von Essensgerüchen wiederum ist der Geruchsfilter zuständig, welcher immer ein Aktivkohlefilter ist. Jedoch lassen sich hier Einweg-Filter und Long-Life-Filter unterscheiden. Der Vorteil der Long-Life-Aktivkohlefilter liegt natürlich darin, dass sie nicht ausgetauscht werden müssen, da sie waschbar bzw. regenerierbar sind. Ein Geruchsfilter ist übrigens nur bei Umlufthauben notwendig, da Ablufthauben die Gerüche ja nach draussen ableiten.
Effizienz bei Dunstabzugshauben
Bei Dunstabzugshauben sind gleich mehrere Effizienzwerte zu beachten. Selbstverständlich ist die Energieeffizienz wichtig, daneben aber gibt es auch noch die fluiddynamische Effizienz, die Beleuchtungseffizienz sowie den Fettabscheidegrad. In puncto Energieeffizienz sollte die Dunstabzugshaube am besten mit der derzeit höchsten Klasse A+ ausgezeichnet sein. Die fluiddynamische Effizienz bewertet den Energieaufwand in Relation zur abgesaugten Luftmenge und kann bestenfalls bei Klasse A liegen. Die Beleuchtungseffizienz wiederum gibt an, wie energiesparsam die in der Dunsthaube integrierten Leuchtmittel sind und reicht ebenfalls bis Klasse A, die v.a. mit modernen LED-Lampen erreicht wird. Der Fettabscheidegrad ist letztlich das Mass dafür, wie viel Fett aus der Luft gefiltert wird und liegt bestenfalls bei Klasse A. Mehr Informationen zu den Effizienzwerten der Dunstabzugshaube finden Sie hier.
Beleuchtung
Wie schon erwähnt gehört neben der Reinigung der Küchenluft auch die Beleuchtung des Kochfelds zu den Aufgaben der Dunstabzugshaube. Bei den integrierten Leuchtmitteln kann es sich entweder um Halogen- oder LED-Lampen handeln. Die bessere Wahl ist hier natürlich ganz klar eine mit LEDs beleuchtete Abzugshaube, denn die modernen Leuchten sind sehr viel energieeffizienter und langlebiger.
Bedienung & Zusatzfunktionen
Die Steuerung der Dunstabzugshaube, also das Einstellen der Leistungsstufe und das An- und Ausschalten der Beleuchtung, kann über Tasten oder zunehmend auch über eine moderne Touchbedienung erfolgen. Die nicht ohne Weiteres erreichbaren Deckenhauben lassen sich über eine Fernbedienung steuern. Auch zu anderen Modellen ist mitunter eine Fernbedienung kombinierbar, was z.B. für kleinere Menschen oder Rollstuhlfahrer hilfreich sein kann, die dann aber häufig erst als Sonderzubehör dazu gekauft werden muss. Ebenfalls nützlich können diverse Zusatzfunktionen wie z.B. eine Filtersättigungsanzeige, eine Nachlaufsteuerung oder gar eine Automatikfunktion sein.
Geräusch der Abzugshaube
Zwar hat die Dunstabzugshaube viele Vorteile und ist unverzichtbar, dennoch gibt es auch einen kleinen Störfaktor, nämlich das Geräusch. Es wird vor allem durch das Gebläse und Luftströmungen verursacht. Der Geräuschwert einer Dunstabzugshaube kann als Schalldruckpegel in dB (A) oder Schallleistungspegel in dB (A) re 1 pW angegeben werden. Zum Vergleich eignet sich jedoch eher der Schallleistungspegel, weil dieser die Lautstärke direkt am Gerät misst und somit nicht durch Faktoren der Umgebung verfälscht wird. Deshalb sollte bei der Einheit unbedingt auf den Zusatz “re 1 pW” geachtet werden. Am einfachsten ist der Vergleich mittels Energieetikett, da hier immer die Schalleistung bei höchster Normalstufe abgedruckt ist. Für die Schlussfolgerung, ob die betrachtete Dunstabzugshaube mit diesem Wert nun eher laut oder eher leise ist, kann man sich am Höchstwert von 70 dB (A) re 1 pW orientieren.