Was tun, wenn die Waschmaschine stinkt und im schlimmsten Fall sogar die Wäsche schlecht riechend aus der Maschine kommt? Wie kommt es überhaupt dazu, dass die Waschmaschine übel riecht? Und wie lässt sich verhindern, dass schon bald wieder neuer Gestank entsteht? Antworten auf all diese Fragen rund um die Geruchsbildung in der Waschmaschine finden Sie hier!
Welche Ursachen führen dazu, dass die Waschmaschine unangenehm riecht?
Der Hauptgrund dafür, dass ein übler Geruch aus der Maschine strömt, sind Bakterien und Pilze, schlimmstenfalls sogar ein Schimmelbefall. Dass diese Keime einen Nährboden in der Waschmaschine finden, kann wiederum mehrere Ursachen haben bzw. an verschiedenen Bauteilen des Geräts verortet sein. So wird die Geruchsbildung etwa durch
- zu kaltes Waschen begünstigt oder aber durch
- Schmutzablagerungen im Dichtungsring der Tür,
- in der Waschmittelschublade oder
- im Flusensieb hervorgerufen. Auch
- Kalkablagerungen,
- ein Defekt an der Ablaufpumpe sowie
- Restwasseransammlungen am Boden des Geräts
können Gründe dafür sein, dass die Waschmaschine stinkt.
1. Waschen mit niedrigen Temperaturen
Die modernen Waschmaschinen der heutigen Zeit erreichen bereits bei sehr niedrigen Temperaturen von nur 20°C bis 30°C optimale Waschergebnisse. Zudem sind die Wäschgänge in diesem niedrigen Temperaturbereich besonders energiesparsam und schonend zur Wäsche. Daher wird in vielen Haushalten heutzutage nur noch kalt gewaschen und die damals noch übliche Kochwäsche nun so gut wie nie mehr angewendet. Doch was für niedrige Energiekosten, einwandfreie Sauberkeit und Schonung der Wäsche ideal ist, ist für das Gerät nicht ganz unproblematisch. Denn Bakterien und Keime werden bei solch niedrigen Temperaturen nicht abgetötet, vielmehr fühlen sie sich in dem angenehm warmen und feuchten Klima ganz besonders wohl und können sich ungehindert vermehren. Sie bilden einen regelrechten Biofilm in der Waschmaschine, der schliesslich dazu führt, dass sie anfängt zu stinken.
2. Feuchte und verschmutzte Türdichtung
Ein weiterer Nährboden für Bakterien und Schimmel kann das Dichtungsgummi der Tür sein. Bleiben hier nach dem Waschen Feuchtigkeit und Schmutzrückstände zurück, bietet sich den Keimen ein optimaler Lebensraum. Die Bakterien vermehren sich und verursachen einen üblen Gestank. Zudem kann die Restfeuchte dazu führen, dass sich Schimmel bildet, durch den die Waschmaschine nicht nur unangenehm riecht, sondern der auch dem Gerät schadet und vor allem natürlich eine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellt.
3. Rückstände im Waschmittelfach
Ähnlich wie die Türdichtung der Waschmaschine ist auch die Waschmittelschublade ein Nährboden für Bakterien und Pilze, wenn sich hier feuchte und verdreckte Rückstände ablagern. Da Waschmittel und Weichspüler oftmals nicht stark genug und damit nicht vollständig aus dem Einspülkasten geschwemmt werden, sammeln sich hier schnell Waschmittelreste und Restwasser an. Und darin finden Keime und Schimmelpilze wieder ihr typisches Wohfühlklima vor, in dem sie sich wunderbar vermehren können. Wenn die Waschmaschine stinkt, kann dies also auch an einer verschmutzten Waschmittelfach liegen.
4. Volles Flusensieb
Das Flusensieb ist ein noch grösserer Bakterienherd als der Dichtungsring oder der Einspülkasten und kommt somit noch stärker als Versursacher für eine schlecht riechende Waschmaschine in Betracht. Denn da es genau dafür gemacht ist, groben Dreck, Fussel und Fremdkörper aufzufangen, sammeln sich hier natürlich noch mehr Schmutzrückstände, Waschmittel- und Faserreste sowie allerlei andere Partikel an. Vor allem die organischen Ablagerungen darin wie Fussel, Fasern oder z.B. auch Haare, führen mit der Zeit immer zu einem üblen Gestank. In den reichhaltigen Schmutzansammlungen sowie der feucht-warmen Umgebung fühlen sich Keime ganz besonders wohl und lassen schliesslich ihre schlechten Gerüche aus der Waschmaschine strömen. Ebenso wird durch ein volles Flusensieb die Schimmelbildung begünstigt, da die Schmutzablagerungen die Feuchtigkeit aufsaugen und schlecht trocknen. Und wenn sie lange nass bleiben, ensteht mit der Zeit unweigerlich Schimmel, der dann auch dazu führt, dass die Waschmaschine
stinkt.
5. Kalkablagerungen
Kalkablagerungen entstehen durch hartes Wasser und können in der Trommel, in den Leitungen sowie am Heizstab der Waschmaschine vorkommen. Wie Schmutzrückstände sind auch Verkalkungen ein Tummelplatz für Bakterien und Pilze, die dann einen schlechten Geruch verursachen können.
6. Defekte Ablaufpumpe
Sollte die Waschmaschine sauber und kalkfrei sein und dennoch stinken, könnte ein Defekt an der Ablaufpumpe die Ursache sein, etwa wenn sie unregelmässig pumpt oder undicht ist, ein kleines Leck kann da schon genügen. Denn dann bildet sich im Inneren des Geräts eine Pfütze und das verunreinigte stehende Wasser führt schliesslich zur Geruchsbildung.
7. Restwasser
Selbst wenn die Ablaufpumpe einwandfrei funktioniert, kann am Boden der Waschmaschine eine Pfütze entstehen, da sich praktisch immer etwas Restwasser ansammelt. Für gewöhnlich trocknet es ganz von selbst und ist völlig unbedenklich, aber wenn es stehen bleibt, beginnt die Waschmaschine bald an zu riechen.
Wie kann der üble Geruch in der Waschmaschine beseitigt werden?
Je nachdem, wo der Geruch herkommt, können verschiedene Massnahmen ergriffen werden, um die stinkende Waschmaschine wieder wohlriechend zu bekommen. So kann es helfen
- einen heissen Waschgang einzulegen,
- die Waschmaschine zu reinigen und zu entkalken oder
- etwaiges Restwasser abzulassen,
um den Gestank zu entfernen.
1. Waschen mit heissen Temperaturen
Wie bereits beschrieben, werden Bakterien und Pilze bei den heute üblichen, sehr niedrigen Waschtemperaturen von 20°C oder 30°C nicht abgetötet. Doch auch bei 40°C und selbst bei 60°C lassen sie sich noch nicht vollständig beseitigen. Erst mit sehr hohen Temperaturen werden sie wirklich zuverlässig vernichtet. Wenn die Waschmaschine also stinkt, kann ein leerer Kochwaschgang ihnen und somit auch dem unangenehmen Geruch ein Ende machen.
2. Waschmaschine reinigen und entkalken
Riecht die Waschmaschine aufgrund einer Verunreinigung des Türdichtungsgummis, des Waschmitteleinspülkastens oder des Flusensiebs, so sollte der Gestank durch das Trocknen und Reinigen des betreffenden Geräteteils beseitigt werden können. Sie alle lassen sich recht einfach abtrocknen und abwischen, sodass Feuchtigkeit und Schmutzablagerungen im Handumdrehen entfernt sind und die Waschmaschine schnell wieder einen normalen Geruch annehmen sollte. Dataillierte Informationen über die Reinigung der Dichtung, des Waschmittelfachs und des Flusensiebs erhalten Sie in unserem Lexikon-Eintrag “Waschmaschine reinigen”.
Liegt die Ursache für das Übelriechen der Waschmaschine an Kalkablagerungen, hilft es, das Gerät zu entkalken. Das nimmt den Bakterien nicht nur ihren Nährboden und beseitigt somit den Gestank, sondern wirkt sich ausserdem positiv auf die Energieeffizienz und Langlebigkeit der Waschmaschine aus. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Lexikon-Eintrag “Waschmaschine entkalken”.
3. Wasseransammlungen trockenlegen
Sollte eine Kochwäsche sowie das Reinigen und Entkalken der Waschmaschine den Geruch nicht entfernt haben, muss eine Wasseransammlung dafür verantwortlich sein, dass die Waschmaschine noch immer unangehm riecht. In diesem Fall sollte sich der Gestank durch das Ablassen des Restwassers beheben lassen. Denn wenn der Boden des Geräts wieder richtig trocknen kann, wird auch der Geruch verschwinden. Um das Restwasser abzulassen, befindet sich ein Schlauch hinter der Sockelblende der Waschmaschine.
Liegt die Ursache für die Wasseransammlung an einer defekten Ablaufpumpe, muss diese zunächst selbstverständlich auch abgelassen und trockengelegt werden. Damit sich jedoch nicht erneut eine Pfütze bildet und die Waschmaschine schon bald wieder anfängt zu stinken, hilft schliesslich nur eine Reparatur oder ein Austausch der Pumpe.
Wie lässt sich die (erneute) Geruchsbildung verhindern?
Damit es gar nicht erst soweit kommt, dass die Waschmaschine riecht bzw. nach einer erfolgreichen Geruchsbeseitigung nicht erneut zu riechen beginnt, lassen sich ein paar einfache vorbeugende Massnahmen ergreifen. Durch
- das regelmässige Einlegen einer Kochwäsche,
- eine ausreichende Belüftung und
- das regelmässige Reinigen und Entkalken der Maschine
kann das Bakterienwachstum und die Schimmelbildung und somit eben auch die Geruchsentwicklung effektiv eingedämmt bzw. ganz verhindert werden.
Die heisse Temperatur des Kochwaschgangs tötet Bakterien und Pilze effektiv ab und nimmt ihnen zudem den Nährboden. Denn indem das heisse Wasser auch Schmutzbeläge im Inneren des Geräts entfernt, bietet sich neuen Keimen nicht so schnell wieder die Möglichkeit, sich einzunisten und Gerüche auszuströmen. Wird also zwischen den kalten Waschgängen immer mal wieder ein leerer Kochwaschgang eingelegt, lässt sich verhindern, dass die Waschmaschine stinkt. Für eine optimale Vorbeugung sollte die leere Kochwäsche mindestens einmal im Monat durchgeführt werden.
Auch die Belüftung der Türdichtung, der Waschtrommel und des Waschmittelfachs beugen der Entstehung von Gerüchen und Schimmel vor. Wenn die Restfeuchte entweichen und alles gut trocknen kann, finden die Bakterien und Pilze nicht mehr das feuchte Klima vor, in dem sie sich so wohl fühlen. Dazu sollten die Waschmaschinentür und das Waschmittelfach nach jeder Wäsche einen Spalt breit offen gelassen werden, am besten sogar die gesamte Zeit in der die Maschine nicht in Betrieb ist. Das Trocknen kann zudem beschleunigt werden, indem das Dichtungsgummi und der Einspülkasten direkt nach dem Waschgang abgewischt und somit stehende Wasserreste und Schmutzrückstände entfernt werden.
Weitere wichtige Vorkehrungen gegen eine stinkende Waschmaschine sind selbstverständlich auch die regelmässige Entleerung des Flusensiebs sowie die regelmässige Reinigung des gesamten Geräts sowie die Entkalkung.